Boom boat
Bugsy
Bei diesem Boom Boat handelt es sich um ein Klub-Projekt. Möglichst viele Mitglieder sollen ein solches Mini-Boot bauen um damit dann Wettbewerbe im «Baumstämme» schieben zu veranstalten.
Diese Boote werden auch unter Mini-Tug, Dozer-Boot oder Mini-Schlepper bezeichnet und sind z. Z. besonders im Massstab 1:18 populär, was ein handliches Format von ca. 20-30 cm Länge ergibt. Sie sind damit Badewannen und Balkonpool tauglich!
Ich habe mich aufgrund meiner eher grobmotorischen Fähigkeiten für die grössere Variante mit ca. 30cm entschieden.
Unpacking
Der Bau beginnt
Erst wird der Rumpf mittels Spantengerüst, Bodenplatte und Seitenwänden zusammengebaut sowie das Stevenrohr und der Ruderkoker mit 2k Kleber eingebaut. Das ganze wird dann innen und aussen mit Epoxy versiegelt und schon mal einem ersten Dichtetest in der Wanne unterworfen. Zudem kann ich damit auch schon das zulässige Gesamtgewicht ermitteln. Das ist ratsam wenn man sich nicht so genau an die Originalausführung hält und das eine oder andere «Gadget» zusätzlich einfügen möchte!
Dann folgt das Grundgerüst des Steuerhauses, das ebenfalls mit Epoxy versiegelt wird.
Die «Serviceluke» im Deck scheint mir etwas klein zu sein, insbesondere ist bei verklebtem Deck der Zugang zur Ruderansteuerung nur mit Röntgenblick und Fingern mit mindestens 5 Gelenken möglich. Daher plane ich das Deck abnehmbar zu machen, dazu braucht es aber eine Decksauflage damit eine vernünftige Abdichtung möglich ist.
Aus der Erfahrung der früheren Projekte habe ich gelernt bei Abweichungen zum Originalplan das Gesamtgewicht im Auge zu behalten (1080gr). Daher muss ich mich jetzt schon entscheiden, was für technische Einbauten (Empfänger, Regler, Servo, Akku, etc.) in Frage kommen. Ich habe vorgesehen mit vorhandenen NiMH-Akkus zu arbeiten, das gibt auch eine zusätzliche Sicherheit bei Gewichtsproblemen, da ich dann im Notfall auf die leichteren LiPo umstellen kann.
Das Anbringen des Schanzkleides war vor allem im hinteren Teil ziemlich knifflig, die Speigatten musste ich später noch zuharzen da sie wegen dem wegnehmbaren Deck nun zu tief lagen. Die neuen Speigatten werde ich erst bohren wenn fest steht wie hoch das Deck liegt.
Da ich, wie bei mir üblich, zwecks Zugänglichkeit das Dach des Steuerhauses abnehmbar machen will, sind wieder einige Anpassungen notwendig. Damit die Wölbung erhalten bleibt waren 2 Leisten notwendig, die unten eingeklebt wurden.
Dazu kamen noch ein Scheinwerfer vorne und die Positionsleuchten. Das Scheinwerfergehäuse ist gekauft. Ich habe es mit 2 SMD-LED bestückt, die Lampenpodeste sind aus Messingblech und Rohren gelötet.
Das Dach wird durch den Stecker und vorne durch 2 Neodym-Magnete auf dem Steuerhaus gehalten. Ein Dachhimmel ist zur optischen «Abrundung» angebracht.
Auf dem Deck wurden die Süllränder angebracht, angesichts der zu erwartenden Schieflagen des Tugs sind diese entsprechend hoch dimensioniert.
Am Rumpf wurde unten noch ein Kiel angebracht damit das Boot auch ohne Ständer gerade aufgestellt werden kann ohne dass Ruder und Propeller beschädigt werden. Die Qualität des Unterwasserschiffs dokumentiert meine tiefe Abneigung gegen die elende Schleiferei, aber zum Glück ist das dann ja unter Wasser!
Am Steuerhaus wurden nun die elektrischen Installationen vorgenommen und hinter einem Kabelkanal versteckt.
Dann hat mich Pascal mit seinem selbstgebauten Tug inspiriert, es auch mit einer beweglichen Kortdüse anstelle des Ruderblatts zu versuchen. Da ich aber über keine Drehbank verfüge und keine fertige Kortdüse kaufen wollte (ich habe auch keine passende gefunden!), war Improvisation angesagt.
Um eine passende Nuss ein Bronceblech gewickelt und verlötet, dann in eine Lehre gespannt und die Ruderwelle möglichst winkelgenau eingelötet. Anschliessend habe ich ein passendes Kunststoffrohr innen verklebt, das dann noch verschliffen wird.
Ich bin gespannt ob das so funktioniert wie geplant. Dazu habe ich extra eine Messingschraube bestellt, leider hatte diese ein M4 Gewinde statt wie beschrieben ein M3!
Mittlerweile hat der Bau Fortschritte gemacht, vor lauter bauen habe ich vergessen zu fotografieren! Die korrekte Schraube ist auch eingetroffen.
Das Steuerhaus ist möbliert und hat ein hinterleuchtetes Steuerpult bekommen.
Der Rumpf mit den elektrischen Komponenten ist bereit.
Das abnehmbare Deck ist mit Ein/Aus-Schalter und Ladebuchse sowie einem Eigenbau-BEC für den Empfänger bestückt.
Somit steht der «Hochzeit» nichts mehr im Wege.
Bis auf einige Details (siehe Scheuerleiste) ist das Bötchen fertig.
Dann folgte der erste Test im Wasser auf dem Klubgewässer «Lake ASK».
Bugsy ist bereit für die Arbeit, aber wo sind die Baumstämme zum herumschieben?
Nachtrag
Die Steuerung reagiert sehr nervös, eine Folge der sehr effizienten Kortdüse im Zusammenhang mit dem flachen Rumpfboden, der auch nicht zur Stabilität beiträgt. Ich habe deshalb 2 Stabilisierungsflossen montiert, in der Hoffnung dass das die Steuerung etwas beruhigt.
Ich kann die «Zähne» aber einfach abnehmen und wieder auf die «zivile» Version wechseln, dann kann ich Bugsy auch als kleinen Hafenschlepper und Bugsierer nutzen, ohne andere Modelle zu beschädigen.
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