Seenot-Rettungskreuzer BERLIN
Manchmal darf‘s auch etwas kleiner sein! Damit man auch in einem kleineren Becken oder Pool ein Schiffchen fahren lassen kann muss man halt einen Gang „runterschalten“. So habe ich einen Bausatz für ein kleines Modell gesucht, der sollte günstig sein und in weniger als 4 Wochen zu bauen sein, wenn möglich mit Material aus der Restekiste. So habe ich mich für die BERLIN von Revell entschieden. Das ist jedoch ein Plastikmodell und als Standmodell gedacht, aber das war zugleich eine Herausforderung, das Modell auch seetüchtig zu machen. Das ist oft nicht so einfach, da man doch an der Struktur viele „innere“ Modifikationen vornehmen muss um den Antrieb, das Ruder, die Fernsteuerung und Batterie so zu platzieren, dass das Modell stabil schwimmt. Oft sind die Aufbauten bei Plastikmodellen relativ schwer, da ja keine Rücksicht auf Schwimmfähigkeit genommen werden muss.
Bei einem Standmodell wird natürlich das Meiste fest verklebt, für ein Funktionsmodell geht das ja nicht, da man Zugang zu den „Innereien“ benötigt, daher muss man sich von allem Anfang an Gedanken machen, wie und wo man Öffnungen braucht und was demontierbar sein muss.
Als erstes baute ich einen Hilfsrahmen in die Rumpfschale, an dem das Deck befestigt werden kann und der als Auflage für die Dichtung des Decks dient.
Um Platz für die Ruderanlenkung zu bekommen musste die Vertiefung für die Aufnahme der kleinen STEPPKE etwas reduziert werden und die Auflagen für die Dichtungen im Bug und Heck vervollständigt werden.
Dann habe ich die Motorhalterung und das Stevenrohr eingebaut sowie eine Verstärkungsplatte für die Ruderkoker eingebaut. In der Deckplatte wurde der Bereich unter der Kabine ausgeschnitten und mit einem Sülrand versehen.
Ich habe nur einen angetriebenen Propeller vorgesehen, die beiden äusseren bleiben „fake“ ! Allerdings sollten alle 3 Ruderblätter gesteuert werden zur Verbesserung der Manövrierbarkeit. Da musste ich schon zuerst einen Versuchsaufbau machen, da diese Ansteuerung bei dem engen Platz nicht ganz einfach ist. Mit entsprechendem Maschinenpark könnte man natürlich ein filigranes Gestänge produzieren aber im Hinblick auf die geringen Kräfte bei dem kleinen Modell habe ich mich für eine einfache Bastellösung entschieden (auch mangels Maschinenpark!).
der Versuchsaufbau
Und weil‘s mich gereizt hat, einen Propeller selber zu bauen habe ich das gleich mal probiert. Eine M2 Messingmutter und 0,5mm Messingblech zusammengelötet, mit dem Fräser die Propellerblätter geformt, etwas verschliffen und zurechtgebogen – und schon war der Propeller geboren (Ø ca. 20mm).
Dann habe ich die Ruderblätter aus 2mm ABS geschnitten und geschliffen sowie mit einem 1mm Loch versehen. Das mittlere Blatt ist etwas grösser als die äusseren.
Nach dem Zusammenkleben des Steuerhauses, der Decksaufbauten und dem Beiböötchen mussten noch Motor, Ruderservo, Empfänger, Regler und Akku eingebaut werden. Ins Wasser gesetzt war die BERLIN noch etwas kopflastig und leicht schief, daher musste das noch mit Ballast im Heck ausgeglichen werden.
Mit den Aufbauten, speziell dem Mast bin ich an die Grenze meiner „feinmotorischen“ Fähigkeiten gelangt, so dass dieses Schiff wohl die unterste Grenze meiner Flotte absteckt!
Für die Bemalung des Schiffchens sind im Revell-Bauplan nicht weniger als 17 verschiedene Farben aufgeführt!
Obwohl tagsüber meist unsichtbar, musste ich doch eine minimale Beleuchtung bestehend aus Positionslichtern grün/rot und einer Innenbeleuchtung einbauen, es sieht halt in den raren Momenten von Nachtfahrten einfach gut aus.
Damit das Licht nicht so stark durchscheint muss ich mir noch überlegen, wie ich das irgendwie reduzieren kann (z.B. Innenseite schwarz malen oder etwas wie eine Blende einbauen).
Die Fernsteuerung ist aus der Rappelkiste, von einem Auto ausgebaut, und der Sender hat nur 2 Kanäle, so dass ich das Licht manuell einschalten muss.
Technische Daten:
Länge : 38 cm
Breite : 9 cm
Höhe : 22 cm
Gewicht : 450 gr
Motor : Graupner Speed 180
Akku : LiPo 2S 900mAh
Testlauf Berlin
Mit den Fahrleistungen bin ich zufrieden.
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